Blickwechsel. Die Kunst der Demenz
Oliver Schultz über die künstlerische Arbeit von Menschen mit Demenz
Reimer Gronemeyer, Oliver Schultz
»Aus diesen Bildern leuchtet uns ein, was unsere Lebensweise in das Vergessen drängen möchte.« Reimer Gronemeyer
Wie ist ein gutes Leben mit Demenz möglich?
Immer drängender stellt sich für jeden Einzelnen – persönlich, aber auch als Teil des gesellschaftlichen Ganzen – die Frage. Die Zahl der Menschen, die mit einer Demenz leben, wächst stetig und wird in unserer alternden Gesellschaft in einigen Jahren bei etwa 2,5 Millionen liegen. Für Betroffene, Angehörige, für ambulant und stationär Pflegende, für die Kommunen und für das Gesundheitswesen ist daraus bereits jetzt eine immense Herausforderung erwachsen.
Niemals zuvor wurde so viel über Menschen mit Demenz gesprochen, doch kaum jemand spricht mit ihnen.
Der Bildende Künstler und Demenzforscher Oliver Schultz hat sechzehn Jahre lang Menschen mit Demenz in ihren eigenen künstlerischen Prozessen begleitet und dabei eine einzigartige Sammlung von Geschichten und Bildern zusammengestellt, in denen sie selbst zu Bild und Wort kommen. Ihre Bilder bergen Überraschungen, sind manchmal von unglaublicher Heiterkeit, ein anderes Mal von bebender Zartheit. Einfühlsam interpretiert und kundig kommentierend, gelingt es Oliver Schultz, unser Verständnis von Demenz als Mangel radikal auf den Kopf zu stellen.
Das Buch »Blickwechsel – Die Kunst der Demenz« will die Menschen mit Demenz durch ihre Bilder selbst sprechen lassen und zu ihrer Entstigmatisierung beitragen. Es ermöglicht die Begegnung mit dem bildnerischen Denken, Fühlen und Tun von Betroffenen und ermutigt zu einer neuen Sicht auf Demenz. Zugleich ist der Band ein wertvolles Handbuch mit Anregungen zum künstlerischen Arbeiten in der Praxis, und ein Geschenkbuch für Angehörige und Interessierte.