Blickwechsel – Wechselblick
des Anderen und der Bilder am Leitfaden der kulturellen Alterität.
Mesut Keskin
Die Antwort auf die Frage nach dem Verhältnis von der blickhaften Alteritäts- und Bilderfrage ist in der Figur des Chiasmus der Alterität von Blick und Bildern zu suchen, dessen Grund auf einem Brückenschlag zur pathischen Phänomenologie der visuellen Kultur aufgebaut ist. Denn es zeigt sich als ein chiastisches Verhältnis, dessen Analyse einer Erweiterung von der individuell-sozialen und kollektiven Intersubjektivität zur übertragenden, translationalen Interkulturalität in der Zwischenleiblichkeit bedarf. Die Intersubjektivität des Blicks beschränkt das Feld der Phänomenologie auf die Sozialität, über deren Grenze die Sache des Blicks nun hinausgeht: Der Blick ist nicht nur ein soziales Phänomen zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen dem Eigen- und Fremdleib, sondern gerade ein kulturelles Phänomen, das durch die inter- und intrakulturelle Fremdheit in der Zwischensphäre und Zwischenwelt der kulturellen Repräsentation (bzw. Vor- und Darstellung) charakterisiert wird.
Die vorliegende Arbeit handelt von dieser Erweiterung des Blicks von der Intersubjektivität (sozialen Alterität) zur Interkulturalität (kulturellen Alterität). Dabei sollen die kulturellen Erweiterungen von Blick und Bildern in den Kulturwissenschaften berücksichtigt werden, worauf sich die Phänomenologie des Bildes und des Blicks mit jeweiligen Fremdheitsmotiven in ihrer Gegenwart einlassen soll.