Breslau. Die Stadt der Geretteten
Mieczysława Wazacz
Das polnisch-jüdische Mädchen Sławka wächst in den ersten Nachkriegsjahren in der Welt der Vertriebenen, Umsiedler und Holocaust-Überlebenden im polnisch gewordenen Breslau auf, das noch in Trümmern liegt. Die Beschreibung der Realität, gesehen mit den Augen eines heranwachsenden Kindes, ist brutal, bewegend und doch zugleich voller Charme, da auch ernste Episoden über weite Strecken mit viel Humor erzählt werden.
Sławkas Mutter, die polnische Jüdin Zofia Kaut (vor dem Krieg Salka Wilner, geborene Kaul), ist die zweite Hauptfigur des Buches. Nach dem Krieg und der Westverschiebung Polens heimatlos geworden, lässt sich Zofia mit ihren Töchtern Hela und Sławka in Niederschlesien nieder und führt die im Krieg erprobte Überlebensstrategie fort. Sie wählt ein Leben abseits der jüdischen Gemeinschaft und tut alles, um in der polnischen Umgebung nicht aufzufallen.
Mieczysława Wazacz stützt sich in ihrer autobiografischen Erzählung auch auf authentische Schicksale anderer Siedler in den sogenannten „wiedergewonnenen Gebieten“ Nachkriegspolens. Schicksale, die in die Vergangenheit zurückreichen und in die Gegenwart fortwirken.