Brüchige Zugehörigkeiten
Wie sich Familien von Russlanddeutschen ihre Geschichte erzählen
Niklas Radenbach, Gabriele Rosenthal, Viola Stephan
Mehr als zwei Millionen Menschen mit deutschem Familienhintergrund sind seit 1989 aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland eingewandert. Ihre Familiengeschichten sind von teilweise traumatischen Umbrüchen geprägt, etwa durch die Verfolgungen und Deportationen im Zuge des Zweiten Weltkriegs. In diesem Band wird unter anderem gezeigt, welchen Einfluss die Vergangenheit auf das Leben der nachfolgenden Generationen hat. Hinzu kommt, dass diese Familien oft aus mehreren Ethnien zusammengesetzt sind: eine kasachische Großmutter, ein russischer Vater – was bedeutet dies für die Konstruktion von Wir-Bildern innerhalb dieser Familien? Die Selbst- und Fremdbilder, die uns in diesem Band begegnen, machen die Schwierigkeiten insbesondere der jüngeren der so genannten
Russlanddeutschen verständlicher.