BuchstabenBlues von Scheutz,  Wilfried

BuchstabenBlues

[Buch mit CD]

Wilfried Scheutz erblickte das Licht der Welt am 24.6.1950 in Bad Goisern im Inneren Salzkammergut, Oberösterreich. Als Wirtshauskind. Die Mutter führte das Gasthaus „Zum Gamsfeld “, einen beliebten Treffpunkt für die Musikanten des Tales. Im Ortsteil Anzenau. Der Großvater war ein Zimmermann, der sich mit Leib und Seele der „Musi“ und der Leitung der örtlichen Volksmusik-Kapelle verschrieben hatte.

Vater: kommt nicht vor, kaum bekannt. Ein „Gosinger“ aus dem hinteren Gosautal unter dem Dachsteingletscher. Aus heutiger Sicht, Ohren täglich voll mit Volksmusik, war es vorprogrammiert, dass der junge Wilfried seinem großen Vorbild, dem geliebten Großvater, auf dem musikalischen Pfad folgen würde. Jedoch auch in das Innere Salzkammergut hielten die wilden Klänge der „60er“ Einzug und die damals neue „World Music“ dröhnte aus dem Radio.

Von nun an schlugen die künstlerischen Ambitionen des Pubertierenden einen gewaltigen Bogen in Richtung seiner Vorbilder „Collosseum“ und „Blood Sweat and Tears“. Der Volkschule und Hauptschule in Bad Goisern folgte der Besuch der HAK in Gmunden und somit die ersten Erfahrungen in dem unbekannten Kosmos außerhalb der engen Heimat. Im Alter von 14 gründete er die erste Band, die „Provos“. „Nomen est omen“ oder besser noch: „Der Name ist Programm“ sollte man fast hierzu meinen. Hält bis heute!

1969 Matura mit anschließender Reise nach Istanbul. Danach ging es Schlag auf Schlag: 1970 Umzug nach Graz, Heirat, Studium Englisch/Französisch-Lehrfach. Lauter Nebensachen!

Hauptbetätigungsfeld und Liebe seines Lebens waren längst vorbestimmt: Musik inklusive bewusster Provokation. „Ziwui, Ziwui“ brüllte er breitbeinig der Welt entgegen. Man schrieb das Jahr 1972, im ORF herrschte noch Krawattenzwang, Peter Kraus nannte sich Rockmusiker, Langhaarige galten als drogenabhängig und Austropop war eine Sache von Wiener Intellektuellen. Da kam dieser unbändige Alpenmensch, vergriff sich mit jaulender E-Gitarre am Liedgut seiner Ahnen und versetzte seinem Publikum mit genageltem Schuhwerk einen mächtigen Tritt. Sein Programm, die Volksmusik salonfähig zu machen, ging auf. 1973 erklomm er den Zenit der begehrten Österreichischen Hitparade. Mit „Mary oh Mary“ wurde er zur Nummer 1, mit einem Lied, das in Wirklichkeit die Gstanzln seiner Heimat wiedergibt, und keiner merkte es!

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