Bundesratufer
Erinnerungen
Kurt Nemitz
In seinen ‚Skizzen aus der Zeit vor und nach den Nürnberger Gesetzen‘ erinnert sich Prof. Dr. Kurt Nemitz, jetzt achtzigjährig an seine unbeschwerte Kindheit vor 1933 in der elterlichen Wohnung am ‚Bundesratufer‘ an der Spree in Berlin, an die nach der ‚Machtergreifung‘ der Nationalsozialisten immer bedrückender werdende Lage, an das Schicksal des Vaters, des Reichstagsabgeordneten Dr. Julius Moses, der vom NS-Staat im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt deportiert wurde und dort 1942 um Lebens kam, an den Berliner Freundeskreis um den früheren Reichstagspräsidenten Paul Löbe, in dem sich Regimegegner und jüdische Freunde regelmäßig trafen, sowie ganz allgemein an Auswirkung der nationalsozialistschen Juden-Gesetzgebung und deren ‚Aufarbeitung‘ nach Kriegsende. Die Überlegungen, die der Autor in diese Erinnerungen einbringt, sind zum Teil auch während seiner früheren Oldenburger Lehrtätigkeit entstanden.