Business Combinations under Common Control: Eine kritische Analyse der Bilanzierung von konzerninternen Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS
Leonhard Pielmaier
onzerninterne Unternehmenszusammenschlüsse sind vom Anwendungsbereich des IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ exkludiert. Ausfluss dessen ist eine „diversity in practice“, die eine bilanzielle Abbildung sowohl nach der in den IFRS nicht kodifizierten Methode der Buchwertfortführung als auch nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 umschließt. Die damit einhergehende Einschränkung der Vergleichbarkeit und Transparenz der Finanzbe-richterstattung war der Impetus für das seit dem Jahr 2014 andauernde Forschungsprojekt „Business Combinations under Common Control“ des IASB. Hierauf aufbauend evaluiert der Verfasser, wie der durch einen konzerninternen Unternehmenszusammenschluss transformierte Konsolidierungskreis eines Teilkonzerns aus der Perspektive seiner primären Adressaten bilanziell abzubilden ist, um dem Anspruch einer entscheidungsnützlichen Finanzberichterstattung gerecht zu werden. Zu diesem Zweck werden konzerninterne Unternehmenszusammenschlüsse in einem ersten Segment des Werkes anhand ihrer konstituierenden Wesensmerkmale, zugrunde liegenden Motive und rechtlichen Strukturierungsformen theoretisch fundiert. Den Schwerpunkt des zweiten Segments des Werkes bilden die konzeptionellen Grundlagen zur Bilanzierung von konzerninternen Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS – allen voran die Methodik der Schließung von Regelungslücken gemäß IAS 8. Dieses allgemeingültige Grundgerüst wird mit dem primären Adressatenkreis des Teilkonzernabschlusses und dem Teilkonzernverständnis nach IFRS um Bezugspunkte für eine entscheidungsnützliche Bilanzierung erweitert, die explizit auf konzerninterne Unternehmenszusammenschlüsse bezogen sind. Eine Vorstellung der in diesem Kontext existierenden Methodenvielfalt baut die Brücke zum Kernelement des Werkes im dritten Segment, dem ein systematischer Dreiklang innewohnt. Auf die allgemeine Charakterisierung einer Methode folgt deren Konkretisierung anhand der Spezifika von konzerninternen Unternehmenszusammenschlüssen. Diese kulminiert in einer kritischen Analyse vor dem Hintergrund einer entscheidungsnützlichen Finanzberichterstattung. Seine Abrundung erfährt das dritte Segment durch eine resümierende Würdigung, im Zuge derer im Anschluss an eine Aggregation der gewonnenen Erkenntnisse und der Sondierung einer Methodensynthese ein Bogen zur Zielsetzung des Werkes geschlagen wird.