Callboy
Frank Heibert, Gary Indiana
Schönheit, Reichtum und Erfolg – wer will das nicht? Andererseits: Wer kriegt schon, was er will?Der smarte Architekturstudent Danny jobbt als Kellner in einem New Yorker Edelrestaurant und lässt sich ab und zu gegen Bares seine Zehen und andere Gliedmaßen von solventen Herren lutschen.Auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten geht es nur darum, in zu sein, hip, geil, cool. Doch die Wirklichkeit hinter der Glitzerfassade ist trübe: Bluff, Krampf, Stress. Danny beobachtet das alles, bissig und gnadenlos. Mit zynischer Souveränität surft er auf den schmutzigen Wellen der Mega-City, bis er durch eine Sexaffäre mit einem Kollegen vom Strich, die ihm mehr bedeutet als geplant, in einen aberwitzigen Krimi verwickelt wird: Ein Organhandel-Ring will Callboys als Lockvögel einsetzen, um die Freier ab- und auszuschlachten. Eine konsequente Zuspitzung der Verdinglichung des menschlichen Körpers: als Lustobjekt, als Leinwand und Laufsteg der Selbstdarstellung und schließlich als Ersatzteillager …Wie in einer literarischen Peep-Show präsentiert Gary Indianas rotzige Asphaltgroteske das Gefieder und den Unterbauch des schillernden Mythos New York – ein Roman voller Tempo, Witz und Dreck.