Carl Wolff
Siebenbürgisch-sächsischer Publizist, Politiker und Volkswirtschaftler
Michael Kröner
Carl Wolff gehört zu jenen namhaften Persönlichkeiten der Siebenbürger Sachsen, deren Leben und Werk mit den zu ihrer Zeit in Siebenbürgen vollzogenen politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kirchlichen und völkischen Umgestaltungen so eng verbunden ist, dass sie streckenweise deckungsgleich sind. So bietet eine Arbeit über Carl Wolff, synchron zu seinem Lebenswerk, auch einen Beitrag zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen in jenen Jahren. In seinen Erinnerungen gesteht Wolff: „Von der Jugend bis zum Alter gehörte mein Sinnen und Denken, mein Streben und Arbeiten dem Volke, dem ich entstamme und nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen beflissen war und bin.“
Durch alle Gedanken, Taten und Planungen Carl Wolffs zieht sich wie ein roter Faden der Grundsatz, dass der Eigennutz dem Gemeinnutz untergeordnet werden müsse. Nachdem die alte Form des Königsbodens zerschlagen worden war, war er sein Leben lang auf der Suche nach neuen Formen eines Gemeinschaftslebens seines Volkes, die er vor allen Dingen in der Genossenschaft der Raiffeisenvereine gegeben sah.
Dr. Michael Kroner
Geboren am 22. Dezember 1934 in Weißkirch bei Schäßburg (Siebenbürgen). Nach Abschluss der Pädagogischen Mittelschule in Schäßburg (1954) Geschichtsstudium an der Universität in Klausenburg bis 1958. Promotion zum Dr. phil. 1972 an der Universität Bukarest mit einer Disser- tation über Leben und Werk Stephan Ludwig Roths.
Berufsweg: 1958 bis 1968 Geschichtslehrer und Direktor der deutschen Abteilung des Lyzeums von Bistritz, 1968-1978 Redakteur für Geschichte, Volks- und Heimatkunde der Zeitschrift »Karpatenrundschau« in Kronstadt, 1978-1979 Museologe am Kreismuseum Kronstadt, 1979 Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, 1980-1982 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 1983-1995 Forschungsaufträge und Archivpfleger im Landkreis Fürth, seit 1995 in Rente. Danach bis 2014 ehrenamtlicher Archivpfleger im Landkreis Fürth und Betreuer des Stadtarchivs Langenzenn.
Familie: 1960 Heirat mit Edith Rösler, Gymnasiallehrerin, zwei Söhne, Uwe (1967), Volker (1969), und zwei Enkel.
Veröffentlichungen: 1680 publizistische Zeitungsartikel und Rezensionen, 180 wissenschaftliche Aufsätze, 28 Bücher und 25 Broschüren mit folgender Thematik: Geschichte der Siebenbürger Sachsen, der Rumäniendeutschen, Rumäniens, über das Nationalitätenproblem in Südosteuropa, Geschichte Mittelfrankens, Verbindungen zwischen den Siebenbürger Sachsen und ihrem ihrer Mutterland Urheimat Deutschland.