Chang’an – Metropole Ostasiens und Weltstadt des Mittelalters 583-904
Gesellschaft und Kultur
Thomas Thilo
Die 583 neu gebaute Stadt Chang’an war bis zu ihrer Zerstörung im Jahr 904 die Hauptstadt Chinas, Sitz des Kaiserhauses der Sui- und der Tang-Dynastie und politisches und kulturelles Zentrum nicht nur des damaligen chinesischen Reiches, sondern ganz Ostasiens. Nachdem im ersten Teil dieser Arbeit (Opera Sinologica 2) die faszinierende Stadtanlage beschrieben wurde, bietet dieser zweite Teil nun eine eingehende Untersuchung von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur der für damalige Verhältnisse außergewöhnlich großen Stadt. Der Band zeichnet – gestützt auf die überlieferten schriftlichen Originalquellen, die internationale Sekundärliteratur und die Ergebnisse moderner archäologischer Forschungen – ein umfassendes und detailreiches Bild der Stadtbevölkerung mit ihrem großen Ausländeranteil, der hier ansässigen zentralen Staatsorgane und ihrer Funktionen, der Institutionen und Regelungen der Stadtverwaltung, der wirtschaftlichen Verhältnisse, der verschiedenen Religionen (konfuzianistisch geprägter Staatskult, Buddhismus, Daoismus, nestorianisches Christentum, Zarathustrismus, Manichäismus), des vielfältigen intellektuellen und künstlerischen Lebens sowie der diversen Facetten von Alltag und Brauchtum (von Wohnung und Kleidung bis hin zu Festen und Bestattungen).