Charles Taylor: Ein säkulares Zeitalter
Michael Kühnlein
Charles Taylor gehört zu den international renommiertesten Philosophen der Gegenwart. Sein Werk vereinigt auf der Grundlage einer philosophischen Anthropologie starker Wertungen Sprach-, Sozial- und politische Philosophie zu einer umfassenden Gütertheorie der Moderne, die in Taylors Opus Magnum A Secular Age (2007; dt.: Ein säkulares Zeitalter, 2009) ihren brillanten Abschluss findet. Obwohl noch jung an Jahren, gehört dieses Buch bereits jetzt schon zu den Klassikern der philosophischen Ideengeschichte: In komplexen Gedankenführungen erzählt Taylor dabei von dem Einstellungswandel im Sozialprestige unserer „Fülle“-Vorstellungen, um die Entstehung des säkularen Denkens zu erkunden. Dabei spannt er den erzählerischen Bogen von den Reformbewegungen des Hochmittelalters über die vertragstheoretischen Disziplinierungsmodelle bis hin zum ausgrenzenden Humanismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Dieses Werk wird nun von international ausgewiesenen Fachvertretern durchgängig kommentiert, um auf diese Weise Interpretationshilfen für ein Schlüsselwerk der Sozialphilosophie anzubieten.