Chipendani und Mbira
Musikinstrumente, nicht-begriffliche Mathematik und die Evolution der harmonischen Progressionen in der Musik der Shona in Zimbabwe
Klaus-Peter Brenner
Dem musikalischen Repertoire der Shona liegt ein einzigartiges System harmonischer Progressionen zugrunde. Die Studie präsentiert erstens eine umfassende Darstellung dieses Systems in seiner rezenten Form, zweitens die Entdeckung seines Ursprungs in der Musik des Mundbogens chipendani und drittens eine Rekonstruktion seiner evolutionären Entfaltung im Bereich der mbira-(Lamellophon-)Musik. Besondere Erkenntnisse zeitigt der dabei einbezogene ethnomathematische Untersuchungsansatz. Die »Beziehungsstruktur zwischen Musikinstrument und Instrumentalmusik« (Elschek) gewährt, an chipendani und mbira vergleichend untersucht, einen Blick auf die weit in präkoloniale Zeiten zurückreichende Entstehungsgeschichte der klangstrukturellen Fundamente einer der faszinierendsten Musiktraditionen des bantusprachigen Afrika.Die Studie enthält Transkriptionen unter anderem von 45 mbira-dzavadzimu-Stücken einschließlich der dazugehörigen analytischen (getrennt-kanaligen) Musikaufnahmen sowie vier weiterführende Appendices.