Christentum und moderne Lebenswelten
Ein Spannungsfeld voller Ambivalenzen
Johanna Anneser, Markus Blume, Johannes Först, Eckhard Frick, Karlheinz Geissler, Maximilian Gigl, Armin Grunwald, Konrad Hilpert, Hans-Joachim Höhn, Karl Homann, Paul Kirchhof, Thomas Kron, Walter Lesch, Johannes Müller sj, Klaus Naumann, Gert Pickel, Michael Reder, Angela Reinders, Wolfgang Sachs, Eberhard Schockenhoff, Michael Schramm, Volker Stümke, Markus Vogt, Theo Waigel, Lars Winter, Kathrin Zimmer
Das „Projekt der Moderne“ ist ein Freiheitsversprechen, das nicht ohne seine christlichen Wurzeln verstehbar ist.
Die Umbrüche und Aufbrüche der späten Moderne sind durch tiefe Ambivalenzen gekennzeichnet. Dabei liegen ungeahnte Entwicklungschancen und zunehmende Risiken eng beieinander. Anschaulich wird dies an Phänomenen wie Individualisierung, Beschleunigung, Digitalisierung, Ökonomisierung oder Re-Nationalisierung. Ein Schlüssel, um die damit verbundenen Transformationsprozesse der späten Moderne human zu bewältigen, ist das Verständnis für das Unverfügbare, das sich der unmittelbaren Planbarkeit entzieht. Ohne dieses wandelt sich das Fortschrittsstreben in „rückschlägige Utopien“ (Eugen Biser). Das Christentum kann in dieser Dynamik eine orientierende und befreiende Kraft entfalten, jedoch nur dann, wenn es sich selbst radikal wandelt.