Chronik der Stadt und des Fürstenthums HIldesheim
Transliteriert und für die Edition bearbeitet von Helga Stein
Sven Abromeit, Hartmut Häger, Anton Josef Knott, Hermann Adolph Lüntzel, Regine Schulz, Helga Stein
Der Hildesheimer Museumsverein von 1844 sagte im Jahr 2019 »Danke«. Es waren viele, die in den vergangenen 175 Jahren durch ihre Mitgliedschaft, Mitwirkung und Fördertätigkeit im Verein dazu beigetragen haben, dass unser heutiges Roemer- und Pelizaeus-Museum als ein »kultureller Leuchtturm« weit ins Land hinein strahlen kann und international bekannt geworden ist.
Es ist dem Ehrenmitglied des Museumsvereins, Frau Dr. Helga Stein, die seit 1979 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Roemer- und Pelizaeus-Museum und seit 2001 als Leiterin des Stadtmuseums im Knochenhauer-Amtshaus gewirkt hat, schon seit Langem ein besonderes Anliegen, neben den Namensgebern Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus auch andere wichtige Akteure der Erfolgsgeschichte des Museums wieder ins allgemeine Bewusstsein zu rücken, insbesondere die in Hildesheim bedeutende Patrizierfamilie Lüntzel. An Hermanns Roemers »Herzensbildung und geistiger Entfaltung« hatte sein Onkel, der Regionalhistoriker, Jurist und Politiker Hermann Adolph Lüntzel (1799 – 1850) großen Anteil. Schon früh erkannte Lüntzel mit Blick auf seine eigenen Kunst- und Geschichtssammlungen die Notwendigkeit, die »Merk-Würdigkeiten« der Stadt und des Landes zusammenzuhalten, auszustellen und der Forschung zugänglich zu machen.
Helga Stein hat sich der Mühe unterzogen, die im Stadtarchiv Hildesheim verwahrte »Chronik der Stadt und des Fürstenthums Hildesheim« Hermann Adolph Lüntzels der Jahre 1822 bis 1833 zu transkribieren und sorgfältig zu edieren. Er notierte hier in einer Art Tagebuch in größeren Zeitsprüngen wichtige Ereignisse sowie persönliche Erlebnisse, Erfahrungen und Empfindungen. In der Zeitspanne seines Tagebuchs zog auch in Hildesheim der technologische Fortschritt ein, die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Stadt zum Blühen bringen sollte. Sein Tagebuch berichtet auch vom Ruf der Freiheit, der jenseits der Grenzen des Königreichs Hannover weiter und weiter erklingt, aber auch von vielen »wichtigen« Ereignissen und seinen Überlegungen dazu; hierzu gehören auch Probleme wie Überschwemmungen und Brände, aber auch die Anfertigung und Aufstellung eines Gedenkkreuzes in Sorsum. Darüber hinaus ist dieses Tagebuch ein wichtiges Zeugnis seiner Zeit und eines nicht nur für die regionale Geschichte Hildesheims sehr wichtigen jungen Mannes mit seinen Hoffnungen, Wünschen und Träumen.