Conradus Celtis Liebeslieder
Helmuth Grössing
In seinem 1502 in Nürnberg veröffentlichten Epos
„Quatuor libri amorum secundum quatuor latera Germaniae“ („Amores“) hatte Conrad Celtis (1459 – 1508) die Absicht, die damaligen vier Grenzen Deutschlands zu bereisen, und dies nicht nur im Geiste sondern in der Realität des Landes. Zweifellos motivierte sein geographisches und landeskundliche Interesse seine Reisevorsätze, doch war in seinem Charakter auch ein ausgeprägter Zug zum Vagantentum festgeschrieben.
In jedem seiner vier Bücher Liebeslieder ersteht je eine Geliebte vor den Augen des Lesers; Frauen, die wahrscheinlich nur in seinem Kopf existierten.