Costa Rica-Guatemala-Panama verstehen
SympathieMagazin
Sandra Weiss
Editorial »Costa Rica-Guatemala-Panama verstehen«
»Wenn man in die Kultur eintaucht und die persönliche Begegnung sucht, erhält man einen ganz anderen Einblick in das Leben der Menschen vor Ort«, schreibt der Sänger und Schauspieler Rubén Blades im vorliegenden Magazin. Deshalb lassen die Autorinnen und Autoren etwa die Dorfvorsteherin Andrea Mendoza, die Studentin Elsa Caal oder die Hebamme María Graciela Velásquez von ihrem Alltag erzählen. Im Fokus stehen auch die Sorgen und Hoffnungen der »indígenas«, die bis heute um kulturelle Identität und Gleichberechtigung kämpfen.
Zudem vermittelt das Magazin aber auch Einblicke in die wechselvolle Geschichte von Costa Rica, Guatemala und Panama und in die spannenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Probleme gibt es in allen drei Ländern genug: Korruption, Drogenhandel, Gewalt, Diskriminierung. Es gibt aber auch Chancen: ein zunehmendes Umdenken in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit, neue Initiativen zur Korruptionsbekämpfung, die Forderungen nach mehr politischer Mitsprache bei der jungen Generation. »Ich hoffe auf die Jugend, denn in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich unter der Oberfläche ein kultureller Wandel vollzogen. Die jungen Leute haben Diskriminierung und Bevormundung satt«, meint Epsy Campbell, die Vizepräsidentin Costa Ricas.
Wer diese Länder offen und mit Neugier bereist, wird sich der Lebensfreude der Einheimischen nicht entziehen können, wird eintauchen in das »pura vida«, das »wahre, volle Leben« – und vielleicht wird er ihn spüren, den Rhythmus der Musik. »Von der Taufe bis zur Beerdigung begleitet sie uns. Sie gibt unserer Freude Ausdruck und unserer Enttäuschung. Sie gehört zu unseren Siegen und zu unserem Scheitern. Die Musik ist in jedem Augenblick unseres Lebens präsent«, resümiert Rubén Blades. Gerade in der Coronapandemie ist sie ein treuer Begleiter, der Lust macht auf Mittelamerika.
Dietlind von Laßberg