CREDO – Streiflichter auf 55 Messkompositionen des 14. bis 21. Jahrhunderts
Menschwerdung, Tod und Auferstehung Gottes
Dieter Spatschek
Messkompositionen bilden die älteste aller heute noch gepflegten musikalischen Großgattungen. Die Fähigkeit des Menschen, imaginäre Welten zu erschaffen und über lange Zeiträume als Orientierung in die gelebte Welt zu stellen, ist faszinierend.
Heute, da Grundpfeiler christlicher Deutungshoheit seit langem ins Wanken geraten sind und die Gläubigen ihre Kirchen scharenweise verlassen, ist eine Bestandsaufnahme naheliegend, die Jahrhunderte der Blüte vor allem von Kunst und geistlicher Musik zu würdigen weiß.
Einerseits im Kontext der allgemeinen Musikgeschichte stehend, gerieten Messkompositionen jedoch auch immer wieder in ein Spannungsverhältnis zu ihr. Die Reinheit liturgischer Musik schien durch weltliche Übergriffe gefährdet.
Das Buch wendet sich primär nicht an Spezialisten, vielmehr an Liebhaber und aus unterschiedlichen Gründen Interessierte. In chronologischer Reihenfolge ihrer Entstehung bietet es Streiflichter auf die Werke, beleuchtet sie nicht immer in Gänze. Ist ein CREDO-Teil vorhanden, wird diesem stets, der Menschwerdungs-Passage Et incarnatus est aber besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Kompositionstechnische Daten werden mit dem Hörerlebnis konfrontiert und komplettiert.
Angestrebt ist ein Hören und Deuten der Musik entlang des Textes, der Partituren oder Klavierauszüge. Daran knüpfen sich Reflexionen unterschiedlicher Art. Informationen zur Entstehung des Werkes und zu seinem Komponisten stehen zumeist am Anfang. Politische und kulturelle Hintergründe bereichern von Fall zu Fall die Darstellung. Zuletzt wird eine CD-Einspielung des Werkes genannt.