Damos und Basileus
Überlegungen zu Sozialstrukturen in den Dunklen Jahrhunderten Griechenlands
Berit Hildebrandt
Die »Dunklen Jahrhunderte« umfassen die Epoche vom Ende der mykenischen bis zum Beginn der archaischen Zeit (Ende 13.—8. Jh. v. Chr.). Ihre Schriftlosigkeit sowie ihr im Vergleich zur mykenischen Palastzeit niedrigeres kulturelles Niveau ließen sie lange »dunkel« erscheinen. Neue archäologische und philologische Forschungen werfen jedoch immer mehr Licht auf diese Zeit, die u. a. zur Entstehung der griechischen Stadtstaaten führte. Diese neue Synthese untersucht, wie sich soziale Entwicklungen in den Dunklen Jahrhunderten auf überregionaler, regionaler und besonders lokaler Ebene vollzogen haben könnten und inwiefern Kontinuitäten und Diskontinuitäten eine Rolle spielten. Dabei werden vor- und nachzeitige Schriftquellen ebenso wie die Befunde ausgewählter Siedlungen und Nekropolen und nicht zuletzt die Ergebnisse naturwissenschaftlicher Analysen einbezogen, um ein möglichst facettenreiches Bild gesellschaftlicher Strukturen gewinnen zu können.