Das ältere Eutiner Stadtbuch (1469–1564)
Quelle der administrativen Schriftlichkeit, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte einer spätmittelalterlichen Kleinstadt Edition und Forschungen
Alexander Schwerdtfeger-Klaus
Die Stadtbücher mittelalterlicher Kleinstädte gelten als bislang vergleichsweise wenig erforscht. Editionen dieser Bücher liegen lediglich in Ausnahmefällen vor. Diese Forschungsdesiderate muten aus zwei Gründen erstaunlich an. Einerseits überwog die Zahl der Kleinstädte unter den mittelalterlichen Städten deutlich. Andererseits bilden Stadtbücher eine vielschichtige Quelle, die Einblicke und Forschungsansätze in verschiedensten Bereichen ermöglichen. In dieser Arbeit wurde das ältere Eutiner Stadtbuch von 1469–1564 ediert und als Quelle administrativer Schriftlichkeit, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte einer spätmittelalterlichen Kleinstadt analysiert. Das Buch erlaubt nicht nur Erkenntnisse über seine Genese und Funktionen, sondern ebenso Einblicke in die Praxis der Buchführung, den Immobilien- und Rentenmarkt sowie die sozialen Umstände der bischöflichen Stadt im 15. und 16. Jahrhundert. Die vorliegende Edition trägt zur Verkleinerung der Lücke von kleinstädtischen Stadtbucheditionen bei. Die inhaltliche Analyse des Eutiner Stadtbuches leistet einen Beitrag zur Erforschung der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte schleswig-holsteinischer Städte im Spätmittelalter.