Das ärztliche Gutachten im sozialgerichtlichen Verfahren
Die schwierige Kommunikation zwischen Juristen und Medizinern
Horst Kater
Ärztliche Gutachten entscheiden fast immer über die Leistungen der Sozialversicherung und sind deshalb von enormer Bedeutung. Allein in der gesetzlichen Unfallversicherung werden jährlich 100.000 Verwaltungsgutachten erstellt (Finanzvolumen: 100 Millionen Euro). Auch in den meisten sozialgerichtlichen Verfahren spielen Begutachtungen eine tragende Rolle. Häufig jedoch weisen sie Fehler auf – als Resultat von Kommunikationsproblemen zwischen Juristen und Medizinern: Verständigungsprobleme, Irrtümer und Missverständnisse sind oft die Folge der unterschiedlichen Denkweisen und Grundüberzeugungen.
Anhand zahlreicher Beispiele und Fallgruppen erläutert Dr. Horst Kater die für Mediziner oft befremdlichen oder unrealistischen Beurteilungsschemata von Juristen und die aus rechtlicher Sicht ungenügenden medizinischen Beurteilungsmöglichkeiten. Sehr ausführlich geht der Autor auf die Möglichkeiten sprachlicher Verständigung ein. Dabei stellt er die aus medizinischer Sicht kaum verständliche Juristensprache der wiederum für Nichtmediziner oft missverständlichen Ausdrucksweise in den Gutachten gegenüber.
Juristen wie Mediziner finden in diesem, in der Vorlauflage mit der G.F.L. Stromeyer-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ausgezeichneten Buch zahlreiche einschlägige Sprachbeispiele.
Fazit: Komplexe Themenkreise werden transparent und gut verständlich dargestellt.