Das andere Theater
Sonderheft "BROSS 100"
Markus Dorner, Stephan Schlafke, Silke Technau, Vera Viehöfer, Stephan Wunsch
Fritz Herbert Bross hat seit den 1950er Jahren für Bau, Funktion und künstlerische Gestaltung von Marionetten eine neue geistige und technische Grundlage gefunden, ausgearbeitet und in Lehrgängen vermittelt. Den wesentlichen Impuls dafür gab ihm Heinrich von Kleists Aufsatz „Über das Marionettentheater“.
Bross kam zu dem Schluss, dass eine Marionette möglichst wenig Fäden haben sollte. Dies demonstrierte er mit einer sog. Tanz- oder Schleudermarionette. Ihren Körper und die mit ihm verbundenen Glieder können so zum Schwingen gebracht werden, dass sie sich dabei absolut natürlich, anmutig und harmonisch bewegen. Dies ist z.B. möglich, wenn die Marionette lediglich mit einem Stab geführt wird, der in ihrem Kopf befestigt ist. Durch die Bewegungsimpulse der Spielerin / des Spielers kann die Puppe dabei ganz den Gesetzen der Schwerkraft folgen und erreicht so einen Ausdruck künstlerischer Schönheit und Harmonie.
Das vorliegende Sonderheft der UNIMA-Zeitschrift „Das andere Theater“ widmet sich ganz der Arbeit von Fritz Herbert Bross. Es ist aus Anlass seines 100. Geburtstages und zur Ausstellung seiner Arbeiten im Museum für Puppentheater Bad Kreuznach erschienen.