Das Barkenhoff-Buch
Bernd Küster
Leis steht das Haus vor einem letzten Stern,
den die vergangne Nacht hinunterzieht.
Doch seine Fenster sind schon voller Ferne,
voll eines Morgens, welcher groß geschieht.
Zukünftiges und Weites im Gesicht –
so steht das Haus im noch nicht wachen Garten, –
und seine Stufen, die auf Wunder warten, –
täuschen sich nicht …
Rainer Maria Rilke
Selten haben ein Künstler und ein Anwesen so zusammengehört wie Heinrich Vogeler und sein Barkenhoff, den er aus einem alten Bauernhaus in den Musensitz Worpswedes verwandelte. Künstlerkollegen und Dichter wie Rainer Maria Rilke gaben um 1900 ihren Segen zu Vogelers Versuch, Kunst und Leben in Einklang zu bringen – ein Versuch, den der Künstler bald als romantisch und weltfremd verwarf.
In jeden neuen Abschnitt seines Lebens, in jede Wandlung bezog Heinrich Vogeler den Barkenhoff ein, auf dem er als Pazifist nach Ende des Ersten Weltkrieges eine Kommune und Arbeitsschule einrichtete. Bevor er Worpswede für immer verließ, veräußerte er 1924 das Haus zur Einrichtung eines Kinderheims für Kriegswaisen.
Die wechselvolle Geschichte des einstigen Gesamtkunstwerks und seines Gestalters wird in diesem Buch kenntnisreich und spannend erzählt.