Das Briefbuch des Ritters Friedrich Rüdt von Bödigheim († 1481)
Urkundenregesten 1323-1478
Kurt Andermann
Kopialbücher sind, wie Kenner schon lange wissen, eine besonders kostbare Quellengattung. Mitunter auch als Kopiare, Register, Ingrossaturbücher, Briefbücher oder ähnlich bezeichnet, stellen sie einen seit dem späten Mittelalter zunehmend verbreiteten Typus des Geschäftsschriftguts dar —gewissermaßen eine Vorstufe der modernen Aktenregistratur‘ — und bündeln dabei vielfältige Überlieferungen, die ansonsten nicht selten verloren sind. Die Vielfalt dessen, was sie bieten, beruht freilich nicht allein darauf, dass sie zunächst generell als Mischbücher vorkommen, sondern ebensoauf der ganz verschiedenen Komposition ihrer Inhalte, die natürlich den individuellen Bedürfnissen ihrer Produzenten respektive den sehr unterschiedlichen Entstehungsanlässen entspringt. Ihr besonderer Wert liegt aber vor allem darin, dass sie nicht selten für neunzig und mehr Prozent der ingrossierten Texte die einzige Überlieferung bieten.
Das Briefbuch des Friedrich Rüdt von Bödigheim wurde um 1460/65 begonnen“. Unter der vorläufigen Nummer 3711 ist es heute Teil des im Generallandesarchiv Karlsruhe deponierten Archivs der Freiherren Rüdt von Collenberg Bödigheimer Linie.