Das Dorf der singenden Fische
Gedichte
Wofgang Kubin, Hans Stumpfeldt
Das Dorf der singenden Fische (Yumingzui) ist eine Fischersiedlung gegenüber von Tsingtau (Qingdao), dem einstigen deutschen „Schutzgebiet“ (1898–1914), in der Provinz Shandong. Hier treffen sich zur Sommerfrische gern chinesische Dichter und Künstler, unter ihnen der Pekinger Poet Wang Jiaxin. Der Deutsche und der Chinese haben sich einmal das Versprechen gegeben, über dieses Dorf ein Gedicht, einen Zyklus, ja, vom dortigen Leben ausgehend, gar einen ganzen Gedichtband zu schreiben.
Mit seinem fünften Gedichtband folgt Wolfgang Kubin den Spuren der Deutschen in Tsingtau und der Philosophie von Konfuzius (551–479), der aus dem Gebiet des heutigen Shandong stammte. Aber er ist poetisch auch ansonsten im Reich der Mitte und in deutschen Landen unterwegs, spürt dem kolonialen Erbe der Engländer, Portugiesen, Japaner in Hongkong, Macau, auch Taipeh nach. Ob in Peking, Wien oder Sydney, das Thema des Kosmopoliten ist die Weisheit im Buch der Wandlungen: Was du auf Erden schaust, erahnst du am Himmel.