Das Eisenacher ‚Entjudungsinstitut‘
Kirche und Antisemitismus in der NS-Zeit
Veronika Albrecht-Birkner, Oliver Arnhold, Wolfgang Benz, Jochen Birkenmeier, Susannah Henschel, Siegfried Hermle, Stephan Linck, Mirjam Loos, Elisabeth Lorenz, Matthias Morgenstern, Harry Oelke, Uwe Puschner, Dirk Rupnow, Rebecca Scherf, Thomas Martin Schneider, Dirk Schuster, Christopher Spehr, Michael Weise, Christian Wiese
1939 wurde in Eisenach das sogenannte ‚Entjudungsinstitut‘ gegründet. In kirchlicher Trägerschaft suchte es die jüdischen Einflüsse auf Theologie und Kirche zu „erforschen“ und zu tilgen. Das Institut zeigt ein perfides kirchliches Andienen an die nationalsozialistische Rassenpolitik im pseudowissenschaftlichen Gewand und markiert dabei eines der dunkelsten Kapitel, das auf kirchliche Initiative die deutsche evangelisch verantwortete theologische Wissenschaft in der NS-Zeit geschrieben hat. Auf der Basis vorliegender Forschungsergebnisse wendet sich der vorliegende Band erstmals in interdisziplinärer Weise dem ‚Entjudungsinstitut‘ zu, kontextualisiert die völkische und antisemitische Ideologie und Theologie der Einrichtung, vergleicht sie mit ähnlichen pseudowissenschaftlichen „Instituten“ und fragt nach dessen Wirkung und Auswirkung in Ost- und Westdeutschland.