Das Experiment mit Gott
Teil 1: Jenseits des Spiegels
Gerhard Josewski-Eden
Jenseits des Spiegels
Die Welt ist ein unteilbares Ganzes, doch sie zeigt jedem ein anderes Gesicht. Unsere unzureichende Wahrnehmungsfähigkeit kann nur verzerrte Spiegelbilder erzeugen. Diese beeinflussen unser Denken, Fühlen und Tun. So ruft jedes Geschöpf aus der Fülle des Möglichen selber die Ereignisse herbei, die dann Gesetzmäßigkeit, Zufall, Glück oder Schicksal genannt werden.
Was geschieht aber, wenn der Spiegel zerschlagen wird? Sehen wir dann vielleicht das verborgene, wahre Gesicht? Von diesem Versuch handelt der Bericht.
Ein Mann von 56 Jahren gerät ohne erkennbaren Grund in eine Lebenskrise. Er fragt nach Sinn und Aufgabe seines nur als „halb“ empfundenen Lebens. Dem inneren Drang folgend, faßt er den Entschluß, ein „Experiment mit Gott“ zu wagen. Ein Jahr wird er sein Leben Gott zur Verfügung stellen, seine Familie verlassen, dem Dienst fernbleiben und an einem anderen Ort nur das tun, was er als seinen Auftrag empfindet. Als Gegenleistung erwartet er für seine Familie und sich die Hilfe jener unsichtbaren Macht, die ihn zur Tat drängte.
So geschehen – nicht erdacht – im Jahre 1978. Das wurde keine fröhliche Zeit, aber eine mit tiefen und prägenden Erfahrungen. – Am Anfang stand die Begegnung mit dem Bösen, dem Bösen draußen und in der eigenen Brust. Dem folgten andere Phasen im Lernprozeß. Davon später. Denn zunächst muß jeder, der zum Seinsgrund einen lebendigen Kontakt sucht, die Blockade des Teufels durchbrechen, der den Weg zu Gott vor unbefugten Eindringlingen verschlossen hält.