Das Gasthaus „Zur goldenen Sonne“ in Neustadt an der Aisch
Eine Geschichte des Hauses und seiner Bewohner
Wolfgang Mück
Wenige Städte haben das große Privileg, vor Ort einen eigenen Stadthistoriker wie Wolfgang Mück zu haben. Als engagierter Geschichtsforscher und Pädagoge, ehemaliger Bürgermeister, stellvertretender Landrat, herausragender Franken-Kenner und zudem versierter Autor versteht er Heimatgeschichte stets als neudeutsch „all inklusive“ oder „ganzheitlich“ – in allen ihren politischen, kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Facetten. Dabei hat er sich weder vor dem „heißen Eisen“ einer couragierten und allzu lange vermiedenen Aufarbeitung des Nationalsozialismus noch vor anderen zu Unrecht vernachlässigten Themen der Zeit- und Kulturgeschichte gedrückt. Dabei liegen gerade hier, auf kaum beackertem Terrain, die echten Desiderata historischer Forschung. Aber auch die ethnomethodologische Erforschung des Alltags im Städtchen Neustadt ist historische Fleiß- und wertvolle Basisarbeit.
Im vorliegenden, bereits in zweiter Auflage erschienenen Buch widmet er sich der Wirtschaftsgeschichte besonderer, nämlich gastronomischer Art – der Geschichte des allseits bekannten und traditionsreichen, auf fast jeder Stadtansicht abgebildeten Gasthauses „Zur goldenen Sonne“ am Nürnberger Tor. Wir entdecken auf den Fotos des großzügig illustrierten Bandes nicht nur den/die ein oder andere/n Bekannte/n, wir erfahren natürlich jede Menge Wissenswertes über das Haus, seine Bewohner, Wirte und Gäste im Lauf der Jahrhunderte bis heute. Zum Beispiel, dass am 19. November 1923 während der Inflation 1 Liter Bier sage und schreibe 266 Milliarden Mark kostete – und tags darauf für 42 Pfennige zu haben war.
Die „Sonne“ als gastronomische Ikone Neustadts zählt nicht nur zu den ältesten Gasthäusern in Franken, sie darf auch noch ein dreifaches Jubiläum begehen. Welches? Lesen Sie selbst… Oder begeben Sie sich direkt zum „Sonnenwirt“, auf eine gepflegte Mahlzeit oder auch nur ein „Seidla“ Bier – für einen lediglich einstelligen Eurobetrag.