Das griechische Satyrspiel
Ralf Krumeich, Nikolaus Pechstein, Bernd Seidensticker
Das Werk bietet erstmals einen vollständigen Überblick über das gesamte philologische und archäologische Material, auf dem unsere Kenntnis der Gattung beruht. Das griechische Satyrspiel ist die am wenigsten bekannte der dramatischen Gattungen des antiken Griechenland. Bei den Tragödienaufführungen als heiteres Nachspiel verwendet, diente es offenbar neben seiner Funktion im Dionysoskult in erster Linie der emotionalen Erleichterung von den Schrecken der Tragödie. Ein einziges ist vollständig überliefert, der ›Kyklops‹ des Euripides, doch sind auch von den beiden anderen großen Tragikern des 5. Jahrhunderts, Aischylos und Sophokles, sowie von ihren Zeitgenossen und Nachfolgern viele, z.T. umfangreiche Fragmente erhalten, die zusammen ein differenziertes Bild dieser hochinteressanten dramatischen Gattung liefern. Nach einer ausführlichen Einleitung in Form, Wesen und Geschichte des Satyrspiels und in die komplexen Probleme der Verbindung zwischen Vasenbildern und verlorenen Dramen folgt in chronologischer Reihenfolge die Untersuchung aller fragmentarisch bezeugten Satyrspiele vom Ende des 6. Jahrhunderts (Pratinas) bis ins dritte Jahrhundert v.Chr. (Lykophron u.a.). Ein umfangreicher Abbildungsteil präsentiert zahlreiche Vasenbilder, die mit Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit von Satyrspielen inspiriert worden sind, und enthält darüber hinaus eine Reihe von anderen Satyrdarstellungen, die ein lebendiges Bild von den Vorstellungen geben, die man sich in der Antike von diesen Halbtieren gemacht hat.