Das koptische Ägypten
Schätze im Schatten der Pharaonen
Ingo Espenschied, Siegfried G. Richter
Das Land der Pharaonen – so nehmen wir Ägypten heute wahr. Über die christliche Geschichte Ägyptens ist wenig bekannt: Reisen, Bücher, Dokumentationen führen uns ohne Umweg zu den, fraglos faszinierenden, Pyramiden. Hält man sich an das Neue Testament, floh die Heilige Familie vor Herodes in das Land des Nils. Früh christianisiert, bezeugen Papyri aus Ägypten nicht nur die Anfänge des ägyptischen Christentums. Vielmehr machen bedeutende Funde neutestamentlicher Handschriften die frühe Geschichte des Neuen Testamentes erst greifbar. Einige sind sogar ausschließlich in koptischer Sprache überliefert. Ägyptologen untersuchten daher eine Vielzahl erhaltener Schriftstücke, auch archäologische Forschungen haben eindrucksvolle neue Erkenntnisse gebracht: Die heutigen Ruinen der etwa 50 km von Alexandrien entfernten Menasstadt etwa galten einst als eines der größten und frühesten Pilgerzentren der Antike – bevor sich das koptische Christentum 451 n. Chr. abspaltete und bis heute an vielen ursprünglichen Traditionen festhält, die das „unbekannte Ägypten“ der Kopten präg(t)en.