»Das Land ist still – noch!«
Herrschaftswandel und politische Gegnerschaft in der DDR (1971–1989)
Leonore Ansorg, Bernd Gehrke, Christoph Geisel, Ulrich Huemer, Renate Hürtgen, Thomas Klein, Danuta Kneipp, Sven Korzilius, Reiner Merker, Henning Pietzsch, Johannes Raschka, Walter Süß, Tomas Vilimek, Annette Weinke, Peter Wurschi
Häufig bleiben die Diskurse über Opposition in der DDR auf die achtziger Jahre beschränkt und blenden deren Entstehungsbedingungen in den vorangegangenen Jahrzehnten aus. Eine Geschichte politischer Gegnerschaft, die vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen nach Kontinuitäten und Brüchen, nach Abgrenzung und Integration fragt, muss dagegen einen umfangreicheren Zeitraum in den Blick nehmen. Die Beiträger dieses Bandes diskutieren die Entwicklung der Opposition in der DDR im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und sich verändernder Protestformen in der Ära Honecker. Dabei werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sozialer Milieus in der Ausbildung politischer Gegnerschaft ebenso berücksichtigt wie die sich wandelnden Herrschaftstechniken der Staatsmacht. Damit wird die Geschichte der politischen Gegnerschaft in der DDR aus einer Perspektive dargestellt, die neben den politischen und sozialen auch die kulturellen Veränderungen der DDR-Gesellschaft in dieser Epoche in den Blick nimmt.