Das Mostkochbuch
Kochen mit Most, Mostbirnen und Kletzen
Günter Grüner
Wo gerne Most getrunken wird, dort wird er über kurz oder lang wohl auch in den Kochtopf wandern. Einige Klassiker der Mostviertler Küche sind ohne Most nicht denkbar. Wenn das Kochen mit Most auch eine durchaus noch lebendige Tradition ist, so lohnt es sich doch, ihm darüber hinaus aus dem Korsett dieser traditionellen Gerichte herauszuhelfen. Und mögen Mostrahmsuppe, Mostbratl und Mostpudding auch lange noch Favoriten der Mostköche und -köchinnen bleiben, können doch Bärlauch-, Mostcreme- oder Maroni-Mostsuppe, Lammschlögel im Mostsaft oder Most-/Himbeermuffins mit der Zeit zu ihnen aufrücken.
Den Suppen nämlich verhilft der Most zu säuerlich-würzigem, sattem Körper; als Ergänzung von Fleisch- oder Selchsuppen wie auch von vegetarischen. Den Bratensäften und Saucen aller Arten gibt er, wenn gewünscht, eine herb-fruchtige Note; ähnlich wie Wein, aber oft noch passender als dieser. Als Würze von Süßem sollten ihn auch jene versuchen, denen in Glühmost getränkter »Bröselkuchen« eine allzu überdrehte Mostverwertung ist – Most lässt sich auch dezenter einsetzen. Und zum Wärmen an kalten Winterabenden gibt’s sowieso nichts Besseres als einen hausgemachten Glühmost.