Das Weisheitsbuch Ben Sira / Jesus Sirach
Synopse der hebräischen, griechischen, lateinischen und syrischen Texttraditionen mit deutscher Übersetzung
Heinz-Josef Fabry, Bonifatia Gesche, Ingeborg Hartung, Gerhard Karner, Wolfgang Kraus, Christoph Kugelmeier, Christian Lustig, Gabriel Rabo, Frank Ueberschaer, Jürgen Wehnert, Burkard Zapff
Der Text des Sirach-Buches liegt in verschiedenen sprachlichen Fassungen vor (hebräisch, griechisch, lateinisch, syrisch), die in einem komplizierten Abhängigkeitsverhältnis stehen und deren synoptischer Vergleich aufwendig ist. Es stellt deshalb seit langem ein Desiderat der Forschung dar, die unterschiedlichen sprachlichen Fassungen sowie deren Übersetzungen in einer Synopse zur Darstellung zu bringen. Damit soll für künftige Forschungen ein Hilfsmittel zur Verfügung stehen, das textkritische, sprachgeschichtliche, textgeschichtliche und theologische Fragestellungen des Sirach-Buches leichter und effizienter bearbeiten lässt. Darüber hinaus lassen sich so philosophie-, religions- und kulturgeschichtliche Aspekte wesentlich präziser als bisher möglich erschließen.
Der jüdische Lehrer Jesus Sirach (Ben Sira) hinterließ um 200 v.Chr. ein Weisheitsbuch in hebräischer Sprache. Es wurde noch im 2. Jh. v.Chr. ins Griechische übersetzt und wurde später Teil der Septuaginta. Übersetzungen ins Lateinische (2./3. Jh. n.Chr.) und ins Syrische (3. Jh. n.Chr.) folgten.
Obwohl es manche rabbinische Gelehrte wie eine heilige Schrift zitierten (z.B. Sir 3,21f. in bHag 13a; yHag 77c), fand der hebräische Text keinen Eingang in die Hebräische Bibel.
Das eine Fülle kultur- und religionsgeschichtlicher Beziehungen sowie Spannungen zwischen jüdischer Tradition und hellenistischer Modernisierung widerspiegelnde Werk hat seit der Antike eine breite, komplizierte Überlieferungsgeschichte erlebt, die zugleich seine umfangreiche, bis in die Gegenwart reichende Wirkungsgeschichte reflektiert.
Das Werk bietet neben den ursprachlichen Texttraditionen eine vollständige Übersetzung. Außerdem sind in diesem Werk textkritische Ausführungen zu weiteren relevanten Texttraditionen aufgeführt und übersetzt. Die Übersetzungen sind, soweit das möglich war, konkordant.