David Hume nach dreihundert Jahren
Historische Kontexte und systematische Perspektiven
Frank Brosow, Heiner F Klemme
David Hume (1711-1776) gehört zu den zentralen Gestalten der europäischen Aufklärung. Die in seinen Schriften entwickelten Ideen und Argumente wirken noch heute. Berühmt sind seine Ausführungen zur Kausalitätstheorie, seine Theorie der Induktion, seine Kritik am Wunderglauben und an den Gottesbeweisen, sein Versuch, die Ethik nicht auf der Vernunft, sondern auf dem Gefühl zu gründen, seine kompatibilistische Auffassung von Freiheit und Notwendigkeit, seine Kritik an der substantialistischen Auffassung der menschlichen Seele, an deren Stelle er die Lehre vom Selbst als einem Bündel von Wahrnehmungen setzt, sowie sein Versuch, den wissenschaftsaffinen Empirismus mit dem Skeptizismus zu versöhnen. In ihrem Anspruch, Prinzipien der menschlichen Natur aufweisen zu können, die einerseits auf Beobachtung und Erfahrung beruhen und andererseits erklären, warum wir bestimmte Aussagen rechtfertigen können, andere dagegen nicht, beruht die zeitlose Aktualität der Hume’schen Philosophie. Die Beiträge dieses Bandes gehen auf eine im Sommer semester 2011 am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aus Anlass von Humes 300. Geburtstag veranstaltete Ringvorlesung zurück.