Der andere Ast
Eine alternative Geschichte Südtirols
Christian Much
Der andere Ast ist ein Plädoyer für die Integrationskraft eines Europas der Regionen, verpackt in die Form eines Krimis um ein europäischeres Südtirol, in dem die deutsche und die italienische Sprachgruppe hergebrachte Konflikte überwinden, indem sie besser miteinander leben (und nicht nur nebeneinander). Ein Plädoyer für Empathie.
Die Verwirklichung dieses europäischen Südtirols ist das Anliegen einer Gruppe junger Leute. Wir sind in den Wochen vor der „Wende“ (1989), freilich in einer „uchronistischen“ (das heißt erfundenen, wenn auch nicht völlig aus der Luft gegriffenen) historischen Situation, in der die Geschichte auf dem Kopf steht: Südtirol wurde 1945 wieder österreichisch, Österreich wurde wenig später in einen westlichen und einen kommunistischen Staat geteilt, Südtirol ist Teil des Letzteren, der Eiserne Vorhang verläuft zwischen Südtirol und dem Trentino. Die jungen Leute propagieren ein offenes Europa und planen Aktionen des friedlichen Wandels, eingebettet in spannende Episoden: Fluchthilfe, Machtkämpfe innerhalb der lokalen Kommunistischen Partei, eine Geheimdienstintrige um einen vorgetäuschten Bombenanschlag, sprachgruppenüberschreitende Freundschaften und Solidaritäten. Ein europäisch ausgerichtetes Südtirol wird zur Initialzündung für die Wende.