Der deutschschweizerische Protestantismus und der Landesstreik von 1918
Die Auseinandersetzung der Kirche mit der sozialen Frage zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Christine Nöthiger-Strahm
Der Landesstreik von 1918 ist einer der entscheidenden Wendepunkte in der politischen Entwicklung der Schweiz im 20. Jahrhundert. Als solcher bedeutet er eine Herausforderung an die Kirche. Es stellen sich Fragen wie: Wo standen in den harten Auseinandersetzungen von damals die Pfarrer, die kirchenleitenden Organe, die theologischen Richtungen? Wie waren die kirchlichen Kreise am Meinungsbildungsprozess und an den politischen Entscheidungen beteiligt? Gingen von den Kirchen und ihren Sprechern etwelche Impulse aus? Welche sozialethischen Leitbilder und Denkstrukturen zeigen sich bei den schweizerischen Protestanten angesichts der Staatskrise von 1918? Aufgrund dieses Fragenrasters legt die Verfasserin eine aus Quellen erarbeitete Darstellung des deutschschweizerischen Protestantismus und dessen Auseinandersetzung mit der sozialen Frage und im speziellen mit dem Landesstreik von 1918 dar.