Der Einfluss des Organisationsmodells auf die Effektivität des Variantenmanagements in der Nutzfahrzeugindustrie
Guido Heckmann
Die Variantenvielfalt in der LKW-Industrie stellt durch die hohe Anzahl an angebotenen Produktvarianten eine enorme Anforderung an das Produktionssystem dar und rückt damit zunehmend in den Fokus der Unternehmensstrategien. Insbesondere die Globalisierung stellt die Nutzfahrzeughersteller vor das Problem diversifizierter Märkte und Kundenanforderungen. Die LKW-Hersteller müssen damit einerseits alle potentiell ertragsstarken und strategisch wichtigen Marktsegmente bedienen, um im Wettkampf um Marktanteile nicht an Boden zu verlieren. Andererseits müssen sie ihr Produktportfolio beschränken, damit sie sich nicht auf unattraktiven Märkten oder immer kleineren Nischen verzetteln. Den Herstellern stellt sich daher die Frage, welche Variantenvielfalt sie auf dem Markt anbieten sollen. Die Forschungsliteratur konnte zu diesem Problem bisher keine zufriedenstellende Antwort geben. Diese Veröffentlichung zeigt, dass eine allgemeingültige Aussage über die optimale Vorgehensweise in der LKW-Industrie nicht möglich ist. Für jeden Hersteller ergibt sich auf Basis der internen Strukturen und der strategischen Ziele eine eigene Optimierungssituation. Dabei ist es möglich, die weltweit etwa sechzig bedeutenden Hersteller in sechs Organisationsmodelle zu clustern und für die einzelnen Cluster einheitliche Aussagen über den optimalen Umgang mit der Variantenvielfalt zu treffen. Damit wendet sich diese Veröffentlichung gleichermaßen an Praktiker und Wissenschaftler mit Interesse an der Nutzfahrzeugindustrie, dem Variantenmanagement und der Organisationslehre.
