Der Einfluß von Hochfrequenzüberlagerungen bei Stoßspannungen auf das Durchschlagverhalten von Luft unter Atmosphärendruck bei verschiedenen Elektrodenanordnungen
Günter Sonnenschein
Die elektrische Festigkeit verschiedener Elektrodenanordnungen bei Bean spruchung mit Hochspannung ist schon seit längerer Zeit und in zahlreichen Ar beiten untersucht worden. Die Untersuchungen beschäftigten s.ich vorwiegend mit dem Verhalten von Funkenstrecken gegenüber hohen Gleich- und Stoß spannungen sowie Wechselspannungen verschiedener Frequenzen. In den letzten Jahren wurden auch Untersuchungen über das Durchschlagverhalten verschie dener Elektrodenanordnungen gegenüber hohen Gleichspannungen mit Hoch frequenzüberlagerungen durchgeführt [1, 2]. Hier zeigte sich, daß die Hoch frequenzüberlagerungen auf das Durchschlagverhalten der Luft bei den unter suchten Funkenstrecken einen sehr großen Einfluß haben können. Wie sich Hochfrequenzüberlagerungen bei Stoßspannungen auf das Durchschlag verhalten von Luft bei verschiedenen Funkenstrecken auswirken, darüber ist zur Zeit noch wenig bekannt. So steht zum Beispiel in den Leitsätzen für die Erzeu gung und Verwendung von Stoßspannungen für Prüfzwecke VDE 0450/11. 39, daß geringfügige überlagerte Hochfrequenzschwingungen zulässig sind. Ihr Scheitelwert darf höchstens 5% des Scheitelwertes der Stoßspannung betragen. Bereits bei Funkenstrecken mit weitgehend homogener Verteilung des elektrischen Feldes ist es möglich, daß der Durchschlag bei bestimmten 50%-Durchschlag stoß spannungen öfters erst dann erfolgt, wenn mehrere Mikrosekunden nach Er reichen des Höchstwertes der Stoßspannung vergangen sind. Bei Funkenstrecken, die zum Beispiel eine Spitzenelektrode enthalten, ist das der Regelfall. In diesen Fällen ist nicht nur die Form der Stirn und der Umgebung des Scheitels wichtig. Der zeitliche Verlauf des Rückens kann unter Umständen einen viel entscheiden deren Einfluß auf das Durchschlagverhalten einer Funkenstrecke haben.