Der ernährungspolitische Nudge
Eine unionsrechtliche Betrachtung staatlicher Konsumsteuerung durch gezielte Entscheidungsarchitekturen
Friederike Driftmann
Im Rahmen der ernährungspolitischen Konsumsteuerung bedienen sich die EU und ihre Mitgliedstaaten sog. Nudges und wollen damit ebenübergreifend kohärente Strategien und eine möglichst effektive Ansprache des Verbrauchers erreichen. Doch wie ist kohärente Ernährungspolitik gestaltbar und welche Anforderungen stellen Nudges an mitgliedstaatliche Koordinierung angesichts schwerlich abzugrenzender Kompetenzbereiche? Die vorliegende Arbeit wirft ein Schlaglicht auf das Lebensmittelinformationsrecht, insbesondere auf 35 LMIV. Die seit den Tabak-Urteilen des EuGH hitzig geführte Dauerdebatte im Bereich des „Front-Pack-Labelling“ wird fortentwickelt. Dabei wird Stellung zur aktuellen Einführung des Nutri-Score Logos bezogen.