Der Fluch vom Pilatushof
Die Sachsenkriege und das Leben König Heinrichs IV. († 1106) – Teil 2
Regina Oversberg
Kaum hatte Heinrich IV. in Canossa die Lossprechung vom Bann durch Papst Gregor erhalten, regten sich in den deutschen Ländern seine Gegner. Mit der Wahl eines Gegenkönigs beabsichtigten sie, schnell vollendete Tatsachen zu schaffen. König als auch Gegenkönig müssen bald erkennen, dass es keinen schnellen, keinen endgültigen Weg zum Triumph gibt. Im Gegenteil, dieser Weg ist gepflastert mit dem Leben zigtausender Männer, wozu letztendlich auch der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden zählt. Sowohl der Halberstädter Bischof Burchard II., genannt Bucco, als auch Papst Gregor sinnen immer wieder aufs Neue darauf, wie sie den Salier Heinrich vom Thron stoßen können. Sie lassen nichts unversucht, kennen keine moralischen Grenzen, haben keine Skrupel, alles ist erlaubt! Es dauert elf lange Jahre, bedarf zahlreicher blutiger Schlachten, gipfelt selbst in heimtückischen Mordanschlägen, bis der Sieger in diesem Kräftemessen feststeht. Inzwischen bestimmen auch Mord und Todschlag, andauernde Fehden des Adels, raubende Ritter den Alltag der Menschen. Wer wird dem Land endlich den langersehnten Frieden geben?