Der Graf und die Stiftung: Der Friedrichshafener Zeppelin-Pfad
Jürgen Oellers, Hartmut Semmler
Die Friedrichshafener Zeppelin-Stiftung feiert im Jahr 2008 ihren 100. Geburtstag. Dieses Ereignis ist Anlass dafür, die facettenreiche Geschichte der Stiftung zum ersten Mal in einem Einzelband darzustellen und deren Bedeutung im Kontext zum Zeppelin-Konzern und zur Stadt Friedrichshafen herauszuarbeiten. Allgemein bekannt ist die Geburtsstunde der Zeppelin-Stiftung als Ergebnis der Volksspende nach der Zerstörung des Luftschiffs LZ 4 im Jahr 1908 („Katastrophe von Echterdingen“). Weniger geläufig, dafür aber überaus folgenreich war die Verzahnung der Stiftung als „Dach“ des Zeppelin-Konzerns in die Kriegs- und Rüstungswirtschaft zweier Weltkriege. Die Aufhebung der Unternehmensstiftung und deren Übertragung auf die Stadt im Jahr 1947 erfährt in der Publikation von Jürgen Oellers, Stadtarchivar in Friedrichshafen, eine eingehende Darstellung. Die Beteiligung der Stiftung an regional wie überregional agierenden Betrieben und Unternehmen wird dabei ebenso gewürdigt wie ihre laut Satzung auf „mildtätige und gemeinnützige Zwecke“ verpflichtende Förderung zahlreicher städtischer Einrichtungen.
Die neun Hinweistafeln des Zeppelin-Pfads machen diesen bedeutenden Aspekt der Friedrichshafener Stadtgeschichte erfahrbar; darüber hinaus bieten sie einen visuellen Zugang zu markanten Stationen der Stadtentwicklung. Der Zeppelin-Pfad erstreckt sich dabei von der am westlichen Stadtrand gelegenen „Ziegelei Grenzhof“ und das für die ersten Luftschiffversuche bedeutende Industriegelände in Manzell über die Innenstadt (Kurgartenhotel, Uferpromenade, Maybachstraße, Zeppelin-Werftgelände, Zeppelindorf und Zahnradfabrik) bis zu dem im Osten gelegenen Flughafen.
Zahlreiche Abbildungen und Schautafeln illustrieren die Geschichte der Zeppelin-Stiftung.