Der Haustyrannenmord.
Eine Untersuchung zur rechtlichen Behandlung von Tötungskriminalität in normativer und tatsächlicher Hinsicht.
Helmut Gropengiesser
Ausgangspunkt der Überlegungen ist ein Überblick über die rechtlichen Grundlagen des deutschen Strafrechtssystems. Im zweiten Teil beleuchtet der Autor, wie die deutsche Strafrechtsordnung einen solchen Fall von Schwerkriminalität bewältigt. Dazu untersucht er einen Haustyrannenmord in vier Sachverhaltsvarianten, und zwar sowohl unter strafrechtlichen als auch unter strafverfahrensrechtlichen Aspekten. Ergänzend zur normativen Analyse werden mit Hilfe von Experteninterviews empirische Erkenntnisse über die tatsächliche Ahndung von Haustyrannenmorden gewonnen.
Die deutsche Strafjustiz erweist sich dabei als durchaus in der Lage, auf solche Taten angemessen zu reagieren – allerdings zum Preis einiger dogmatischer Friktionen. Allgemein bekannt ist, dass die Tötungstatbestände dringend reformiert werden müssen. Aber auch darüber hinaus besteht Handlungsbedarf: Der Gesetzgeber folgt seinem einmal eingeschlagenen dogmatischen Weg nicht immer konsequent und schwankt zwischen verschiedenen Konzepten, ohne dass sich dahinter stets ein tieferer Sinn erkennen ließe.