Der heilige Thomas von Aquin
Die Geschichte vom „Stummen Ochsen“
Mary Fabyan Windeatt
„Der stumme Ochse“ war ein treffender, wenn auch nicht sehr netter Spitzname für den jungen Thomas von Aquin. Thomas war groß und sprach bedächtig – ein ruhiger und ernster Junge. Meister Albert neigte dazu, ihn für ziemlich träge und langweilig zu halten. Lange wusste niemand von Thomas’ erstaunlichem Gedächtnis – oder dass er die Bibel größtenteils auswendig konnte und kein Thema zu schwer für ihn war. Eines Tages beschloss Thomas, zum Spaß eine Arbeit über ein wirklich schwieriges theologisches Problem zu schreiben. Nachdem er sie geschrieben hatte, verlegte er sie ungeschickterweise. Einige Tage später tauchte die Arbeit auf Meister Alberts Schreibtisch auf. Meister Albert las sie und ließ dann Thomas in seine Zelle rufen. „Bruder Thomas“, fragte er den eintretenden Studenten, „hast du das geschrieben?“ Dieses Buch erzählt, was danach geschah, und auch den weiteren Verlauf von Thomas’ bemerkenswertem Leben. Es schildert, wie Thomas’ Mutter seine Berufung als Dominikaner bekämpft hat, wie seine Brüder ihn entführt und in einen Turm gesperrt haben, wie seine Schwestern ihm geholfen haben und wie Engel ihm etwas vom Himmel hinabgebracht haben. Schließlich zeigt dieses Buch, wie Thomas, „der stumme Ochse“, Schutzherr der katholischen Schulen wurde – und der größte Lehrer, den es je in der Kirchengeschichte gegeben hat.