Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29 von Stapelfeldt,  Gerhard

Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29

Erster Band: Politische Ökonomie

Die Schrift „Der Imperialismus. Krise und Krieg von 1870/73 bis 1918/29“ behandelt die bürgerliche Politische Ökonomie in der Epoche zwischen zwei Weltwirtschaftskrisen: zwischen der Großen Depression von 1873-79 und der Krise von 1929-33. Bürgerliche Gesellschaft und Ökonomie hatten sich im Kontext der Großen Depression von der Vernunft-Utopie der bürgerlichen Revolutionen von verabschiedet und waren in eine Epoche sozialbiologisch gerechtfertigten Machtkampfes zwischen Individuen und Nationen eingetreten, der im Ersten Weltkrieg terminierte. So ist der Zusammenhang von Krise und Krieg, der den aufklärerischen Zusammenhang von Krise und Kritik substituiert, das herausragende Merkmal der Epoche. Sein Spiegelbild ist ein politisch- ökonomischer Autoritarismus. Der Erste Band gilt der Genese und der Politischen Ökonomie, der Zweite Band gilt der Anthropologie und der Rationalität des Imperialismus (ISBN 978-3-8300-3655- 5). Beide Bände verweisen aufeinander, können aber einzeln gelesen werden. Der Erste Band umfaßt drei Kapitel. Das Erste Kapitel klärt die Dialektik des Fortschritts vom Liberalismus zum Imperialismus. Beide Epochen scheinen durch einen Abgrund getrennt. Hatte der klassische Liberalismus die Utopie der weltbürgerlichen Freiheit, des ‚ewigen Friedens‘, des ‚Wohlstands der Nationen‘ und des vernünftigen Individuums als „gegründete Hoffnung“ (Kant) expliziert, so erscheint ein Jahrhundert später dem Bürgertum die Welt des Imperialismus als eine Maschinenwelt von Maschinenmenschen, das Verhältnis der Volksnationen als ein ökonomisch-militärischer Machtkampf und das Individuum als ein biologisches Wesen. Das Zweite Kapitel expliziert die Politische Ökonomie des Imperialismus. In der bürgerlichen Ökonomie wurde die vollständige Verdinglichung der gesellschaftlichen Verhältnisse durch die Volkswirtschaftslehre (C. Menger) bewußtlos ausgesprochen und durch die kritische Wirtschaftssoziologie (M. Weber) reflektiert. Die wichtigsten Beiträge zur Imperialismus- Theorie aber lieferte die an Marx orientierte Ökonomiekritik von Hilferding, Luxemburg und Lenin. Das Dritte Kapitel endlich umreißt den Übergang des Imperialismus in die Epoche des staatsinterventionistischen Kapitalismus in den USA und Großbritannien einerseits, in den oritären Staat – den Nationalsozialismus – andererseits.

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