Der Internationale Karlspreis
Eine europäische Erfolgsgeschichte
Jürgen Linden
Heute ist der Internationale Karlspreis die wichtigste politische Auszeichnung für Verdienste um die Europäische Einigung. Die rund 70-jährige Geschichte dieses Preises ist ein Spiegel der europäischen Integrationsgeschichte mit all ihren Höhen und Tiefen, Fortschritten und Krisen. Der Verleihungsakt selbst ist immer wieder ein Aufruf und ein Signal für die Zusammenarbeit der Staaten und Völker Europas. Nahezu das gesamte Who is Who der europäischen Nachkriegspolitik hat der Karlspreis ausgezeichnet, jedenfalls eine Galerie der bedeutsamsten Gestalter, Impulsgeber, Kritiker oder Hoffnungsträger der EU-Geschichte. Jahr für Jahr ist die Frage »Wer wird Preisträger?« von politischem, publizistischem und auch öffentlichem Interesse. Die Protokolle der Gesellschaft aber sind wohlgehütet und können nur auf begründeten Antrag eingesehen werden.
Wer bestimmt den Preisträger, wie verläuft das Entscheidungsverfahren? Wer nimmt Einfluss auf die Entscheidungsfindung? Was will die Karlspreis-Gesellschaft mit der jeweiligen Auszeichnung verbinden? Und was ist vom Verleihungsakt zu erwarten?
Die Karlspreis-Gesellschaft ist ein Aachener Verein, der im Wesentlichen durch das Direktorium der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Karlspreises, den Vorstand, gestaltet wird. Doch ganz gleich, wie wichtig auch die Rollen sind, die der Oberbürgermeister der Stadt und der Vorsitzende der Karlspreis-Gesellschaft in diesem Gremium spielen – der Karlspreis ist und bleibt immer das Werk Aachener Bürger.