Der Islam in der globalen Moderne
Soziologische Theorie und die Vielfalt islamischer Modernitäten
Dietrich Jung
Dieses Buch vereint soziologische Theoriebildung mit Studien zum Nahen Osten und zum Islam. Die Vielfalt von Modernitäten, die in unsere Welt beobachtet werden kann, wird dabei mit dem Anspruch verbunden, gleichzeitig in einer globalen Moderne, in einer Weltgesellschaft zu leben. Das Buch untermauert diesen Anspruch mit zahlreichen Exkursen in die islamische Geschichte. Es kritisiert die Auffassung, dass Modernisierung mit Verwestlichung gleichzusetzen wäre und betrachtet unterschiedliche Projekte von spezifisch islamischen Modernitäten als integrale Teile der Weltgesellschaft. Aus dieser Perspektive leistet die Studie einen Beitrag zur „Provinzialisierung“ der europäischen Geschichte im zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Denken. Entgegen den mit der Aufforderung zur Provinzialisierung Europas verbundenen Theorien des Postkolonialismus hält dieses Buch aber an wesentlichen Traditionen der klassischen Soziologie fest. Es will damit einen Beitrag zur sozialtheoretischen Diskussion um die Moderne leisten, der empirisch mit Hilfe von Daten aus der Geschichte des Nahen Ostens und des Islams untermauert wird.