Der Kampf der Nationalsozialisten um den roten Friedrichshain 1925-1933 von Reschke,  Oliver

Der Kampf der Nationalsozialisten um den roten Friedrichshain 1925-1933

Anderthalb Jahrzehnte nach der Veröffentlichung des Bandes „Der Kampf der Nationalsozialisten um den roten Friedrichshain 1925–1933“ erscheint nun endlich dessen zweite; komplett überarbeitete Auflage. Eine Reihe von Quellenfunden und neu veröffentlichte Literatur zum Thema ließen dies überfällig werden, jedoch standen mannigfaltige Gründe einer früheren Veröffentlichung im Wege.
Im letzten jahrzehnt hat sich der Fokus der Forschungen des Autors auf dem Kampf um die typischen proletarischen und meist zugleich „roten“ Berliner Kieze im Innenstadtbereich, während die Organisationsgeschichte der Nationalsozialisten in den Hintergrund rückte.
Bei der ursprünglichen Herangehensweise, wo der Schwerpunkt der Erforschung noch auf der organisatorischen Entwicklung der NSDAP und ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände lag, hatte sich nochmals ein „Quantensprung“ vollzogen, den der später vorgelegte Band zum Kampf der NSDAP um den Prenzlauer Berg (ISBN 978-3-89626-681-1) belegt. Während die erste Auflage des Friedrichshain-Bandes neben NSDAP und SA nur noch die NSBO ausführlich behandelt hatte, erreichte diese Herangehensweise im Band zu Prenzlauer Berg ihren Höhepunkt, indem auch die NS-Jugend- und Frauenorganisationen sowie die nationalsozialistische evangelische Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ ausführlich in die Betrachtung einbezogen wurden und zudem die Mitgliederkartei einer NSDAP-Ortgruppe ausgewertet werden konnte.
Durch ihre nochmalige völlige Überarbeitung erschließt sich die Entwicklung zwischen 1925 und 1933 noch differenzierter.. Hinzu kommt, dass ich im Laufe der Jahre auch meinen Schreibstil weiterentwickelt habe. Der Leser profitiert davon, indem die Veröffentlichung insgesamt leserfreundlicher wird. So wird dieser Band meinem Anliegen, möglichst ein breites Publikum für dieses spannende aber auch heikle Thema begeistern zu können, hoffentlich noch besser gerecht.
Im erwähnten Prenzlauer Berg-Band nahm der Autor im Vorwort Bezug auf die aktuelle politische Lage. Damals, im Jahre 2008, schrieb er: „In der Einleitung zu einem schriftlich niedergelegten Erlebnisbericht eines Zeitzeugen, der in dieser ‚kampferfüllten Zeit‘ gewirkt hat, wurde 1975 formuliert, dass seine Erinnerungen ‚für die heutige politische Arbeit angesichts der Ereignisse in Chile und Spanien und anderen Brennpunkten […] eine hohe aktuelle Bedeutung‘ hätten. Heute stellt sich die Situation so dar, dass man nicht mehr in ferne Länder schauen muss. Ein Beweis für Sinn und Aktualität dieser Forschungen.“ Heute, im Jahre 2020, sitzt der politische Arm der getarnten Faschisten seit über zwei Jahren im Bundestag und sogar schon über drei Jahre im Berliner Abgeordnetenhaus. Offen auftretende Neonazis haben in Berlin schon zwei Mal einen sogenannten „Rudolf-Hess-Gedenkmarsch“ durchgeführt.
Dabei erinnern die Methoden der blau-braunen Bewegung in Parlamenten und auf der Straße stark an schon einmal Dagewesenes. So fragte die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus ernsthaft nach, warum Straßen und Plätze in Berlin nicht nach Horst Wessel benannt werden dürfen, aber nach Silvio Meier. Eine Wahlwerbung im Jahre 2017 hieß: „Thälmann würde AfD wählen“. Dieser Slogan ähnelt stark einem Slogan aus Wahlkämpfen zu den Reichspräsidentenwahlen 1932, der lautete: „Arbeiter, wählt nicht den Arbeiter Hitler, sondern den Generalfeldmarschall v. Hindenburg, damit dies System erhalten bleibt!“. Beides war und bleibt widerliche, rechte Demagogie. Man halte sich nur den „Tag von Potsdam“ am 21. März 1933 vor Augen. Oder man denke an das sächsische Heidenau, wo auf Antrag der AfD die dortige Ernst-Thälmann-Straße umbenannt werden soll. Dieser Antrag zeigt das wahre Verhältnis der AfD zum Arbeiter und Kommunisten Ernst Thälmann.
Die detaillierten Auseinandersetzung mit den Methoden der Machterlangung der Nationalsozialisten hat also offensicht bis heute nicht an Dringlichkeit verloren.

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