Der Koffer
Roman
Sergej Dowlatow, Dorothea Trottenberg
Sergej taugt nicht zum ordentlichen Kommunisten. Als er endlich die Ausreisegenehmigung bekommt, darf er nur einen Koffer mitnehmen. Einen Koffer für ein ganzes Leben. In New York angekommen, schiebt er ihn schnell unter sein Bett. Dort entdeckt er ihn Jahre später wieder. Er öffnet den Koffer – und die Vergangenheit springt ihn an. Da sind zum Beispiel die hellgrünen finnischen Acrylsocken, mit denen er auf dem Schwarzmarkt nicht reich wurde. Oder die Schuhe, die er dem Parteisekretär geklaut hat …
Die Geschichten um die schäbigen Habseligkeiten im Koffer umreißen Sergejs erstes Leben und zeichnen das versunkene System des Sozialismus in seiner ganzen Absurdität nach. Zärtlich erzählt Dowlatow von den Außenseitern, Schelmen und Schlitzohren, zu denen er zweifelsohne auch gehört.