Der lehrende Mensch 2: Die eschatologische Rede Jesu im Markusevangelium
Johannes Winkel
Die eschatologische Rede ist die längste Rede Jesu im Markusevangelium. Über einen Mangel an Aufmerksamkeit kann sie sich nicht beklagen. Ihre Interpretation ist schwierig. Einmal, weil sie die Ereignisse nach Jesu Tod und seiner Auferweckung bis zu seinem neuen Kommen in Herrlichkeit thematisch wohlsortiert, aber nur skizzenhaft anspricht, zum anderen, weil sie dabei so reichlich wie keine andere Jesus-Rede dieser Schrift auf Texte des Alten Testaments, der außertestamentarischen Literatur und der Spruchquelle (Q) Bezug nimmt. Es ist aufregend zu sehen, inwieweit und wie sie dies tut.
Mit dieser Untersuchung setzt der Autor seine exegetische Arbeit Der lehrende Mensch, Die Parabelrede Jesu im Markusevangelium aus dem Jahr 2020 fort. Er geht den Makro- und Mikrostrukturen von Mk 13,1–37 nach, stellt die oben genannten Bezugstexte kommentiert zur Verfügung und liefert eine syntaktische, semantische und pragmatische Analyse des griechischen Textes der Rede Jesu. Auch der geschichtliche Hintergrund von Mk 13 wird ausgiebig beleuchtet. In der Auseinandersetzung mit verschiedenen Exegeten entwickelt der Autor seine Interpretation des Kapitels. Ausführlich behandelt er die These einer kleinen schriftlichen Apokalypse, die Markus eingearbeitet haben soll. Die zahlreichen Bezüge zum alttestamentlichen Danielbuch kommen eigens zur Sprache und noch vieles andere mehr. Neue Perspektiven tun sich auf, kleinere, größere und auch überraschende.