Der Sozialstaatsgedanke in der Weimarer Reichsverfassung
Friedrich Völtzer
Die Weimarer Reichsverfassung ist die bislang einzige deutsche Verfassung, die von einer aus allgemeinen, gleichen, geheimen und freien Wahlen hervorgegangenen Volksvertretung ausgearbeitet wurde. Sie enthält einen modernen Sozialstaatsanteil mit Ansätzen, die weit über den Gedanken der sozialen Absicherung hinausgehen und Aspekte der Demokratisierung der Wirtschaft ebenso enthalten wie das Konzept der sozialen Demokratie. Ausgehend von den Ursprüngen der Sozialstaatsidee im Deutschland des 19. Jahrhunderts, gibt diese Arbeit einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Sozialstaatsteils der Weimarer Verfassung, die in der Zeit des politischen Umbruchs von November 1918 bis zum Sommer 1919 wesentlich durch die Ideen der Arbeiterbewegung geprägt war.