Der Umgang mit Geld als kulturelle Praxis
Eine qualitative Untersuchung in der gesellschaftlichen Mitte
Gisela Unterweger
Untersucht man die alltägliche Verwendung von Geld, zeigt es sich, wie vielfältig und vor allem wie symbolisch Geld eingesetzt wird und wie unentrinnbar verwoben dabei das Kulturelle und das Ökonomische sind. Geld ist also nicht mehr nur Mittel zum Konsum. Individuelle ökonomische Handlungsentscheide werden mit kulturellen Strategien angegangen und kulturelle Praktiken werden durch ökonomische Bedingungen geprägt.
Welcher Stellenwert wird der Sparsamkeit zugeordnet? Wann wird ein Lohn als gerecht betrachtet? Welche Rolle spielt der Genusskonsum im Alltag? Wie bringt der Umgang mit Geld die Vorstellung von Paarbeziehung zum Ausdruck? Wann ist es angenehmer, sich einladen zu lassen, und wann zahlt man lieber selber? Wie wird der Umgang mit Geld in der Familie organisiert – oder tabuisiert?
Anhand von Interviews mit Personen aus der schweizerischen Mittelschicht zum alltäglichen Umgang mit Geld lassen sich Muster von kulturellen Praktiken und Strategien herausarbeiten, aber auch auf Geld bezogene Normen und Werte sowie symbolische Gehalte von Geld in unterschiedlichen Kontexten identifizieren. So entsteht ein differenziertes Bild davon, wie Menschen im Alltag die ökonomischen Bedingtheiten ihres Lebens kulturell gestalten und letztlich, wie ökonomisches Handeln immer auch gleichzeitig kulturell spezifisches Handeln istidentifizieren. So entsteht ein differenziertes Bild davon, wie Menschen im Alltag die ökonomischen Bedingtheiten ihres Lebens kulturell gestalten und letztlich, wie ökonomisches Handeln immer auch gleichzeitig kulturell spezifisches Handeln ist, insofern es mit (unterschiedlichen) Bedeutungen verknüpft wird.